Eine Delegation aus der russischen Arktis reiste im Juni 2021 fast 5.000 Kilometer in die Schweiz um vor allem auf die nachhaltigen Folgen einer der größten Ölkatastrophen in der Geschichte ihres Landes aufmerksam zu machen. Sie wollen, dass die Schweizer Banken ihren Einfluss nutzen, um das verantwortliche Unternehmen zu drängen, die Umwelt zu schützen und die indigenen Gemeinden ordnungsgemäß zu konsultieren (Free, prior and informed consent, EMRIP).
Was war passiert:
Am 29. Mai 2020 brach ein Treibstofftank zusammen und überflutete zwei lokale Flüsse mit etwa 21.000 Tonnen Diesel in der Nähe der sibirischen Stadt Norilsk. Das russische Unternehmen Norilsk Nickel, oder Nornickel ist dafür verantwortlich, es ist der weltweit führende Produzent von raffiniertem Nickel und Palladium.
Indigene Vertreter aus dem hohen Norden Russlands besuchten im Juni 2021 die Schweiz, um Maßnahmen von der in der Schweiz ansässigen Tochtergesellschaft von Nornickel sowie von den Banken, die in sie investieren, zu fordern.
Schweizer Banken sollten sich stark machen für indigene Gemeinden, die im hohen Norden Russlands ums Überleben kämpfen. Ihr finanzieller Einfluss könnte multinationale Unternehmen dazu bringen, ihre Geschäftspraktiken zu ändern.
Lesen Sie mehr dazu:
Russische Aktivisten fordern Maßnahmen zum Nornickel-Unfall (Swissinfo.ch) 17.6.2021
Ein Appell an die Schweizer Banken aus der russischen Arktis (Swissinfo.ch) 17.6.2021
Einer der Delegierten war Rodion Sulyandziga, der sich seit Jahrzehnten für die Rechte der Indigenen des russischen Nordens engagiert. Er sagte bei seinem Besuch in der Schweiz, dass diese Ölkatastrophe nur die Spitze des Eisberges sei. Die Umweltverschmutzung der Arktis und die Entmachtung der Indigenen Völker des Nordens haben eine lange Geschichte.