Das neu gegründete Parlaindio / Parlamento Indigena do Brasil hat viel Potential: es steht für über eine Million Indigene in Brasilien, die in 305 Völkern leben und in 180 Sprachen sprechen. Die indigenen Völker Brasiliens stemmen sich damit gemeinschaftlich gegen die systematische Aushöhlung des Schutzes ihrer Territorien, den der brasilianische Präsident Bolsonaro vorantreibt. Das Parlaindio vertritt die Interessen der Indigenen im ganzen Land und arbeitet in 7 Regionalgruppen.
Es ist höchste Zeit, denn der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro zerstört den Schutz der Territorien der Ureinwohner und geht dabei systematisch und schnell vor. Neue Gesetze ermöglichen Bergbaugesellschaften in die geschützten Territorien der Indigenen vorzudringen, es werden Wasserkraftwerke geplant und der Regenwald weicht unendlichen Monokulturen der kommerziellen Landwirtschaft. Riesige Gebiete werden zerstört und die Indigenen immer weiter verdrängt. Dabei genossen sie Schutz. Die Indianerschutzbehörde FUNAI war eigentlich dafür da, die Indigenen besser zu schützen, ihre Territorien vor illegalem Holzeinschlag und Bergbau zu bewahren - stattdessen arbeitet sie jetzt mit der Regierung zusammen!
Die Indigenen Völker Brasiliens sind inzwischen in der Lage, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und ihre Kräfte zu bündeln. Nachdem ihre Proteste und Demonstrationen gewaltsam zerschlagen wurden, gründeten sie eine starke Gemeinschaft und schufen ihr gemeinsames Sprachrohr, das Parlaindio, in dem 20 indigene Führer aus allen Regionen Brasiliens sich zusammenschlossen und sich monatlich virtuell treffen. Einer der Gründungsmitglieder ist Davi Kopenawa Yanomami, Sprecher der brasilianischen Yanomami.
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Brasilien: Indigene im Land haben neues gemeinsames Sprachrohr