Am heutigen 12. Oktober 2021 jährt sich zum 529. Mal die 'Entdeckung' Amerikas durch Kolumbus

Am heutigen 12. Oktober 2021 jährt sich zum 529. Mal die 'Entdeckung' Amerikas durch Kolumbus / Cristobal Colon.

Es folgte ein Völkermord an den 'Indianern', den Indigenen beider Amerikas, ein Genozid ohnegleichen, der bis heute kein Ende gefunden hat.

Nur 2 Beispiele:

* 1/3 aller  tödlichen Angriffe gegen Menschenrechtsverteidiger und Umweltschützer traf 2020 Indigene - obwohl sie weltweit nur rd. 5% der Bevölkerung ausmachen.

(www.globalwitness.org/en/campaigns/environmental-activists/last-line-defence/  > Download the full report: Last Line of Defence) 

* In Canada und USA wurden in den vergangenen Monaten mehrere hundert Gräber von Kindern, die zwangsweise in Internatsschulen ("residential schools") untergebracht worden waren, entdeckt. Viele starben an den miserablen hygienischen Bedingungen - und viele waren von Priestern, teils auch von Nonnen sexuell oder anderweitig missbraucht worden; manche starben, manche überlebten.

Die europäischen Medien berichten dazu wenig:
Überreste von 215 indigenen Kindern entdeckt (n-tv)

Katholische Kirche in Kanada entschuldigt sich bei Ureinwohnern
(t-online)

WARUM war Cristobal Colon / Kolumbus nach Westen gesegelt?

Er war nach Westen gesegelt, nicht (nur) um neue Länder zu entdecken - sondern vor allem um Gold für die Kriegszüge der europäischen Herrscher zu finden. Diejenigen, die in seinen Fußstapfen folgten, taten so ziemlich alles, um Gold – und andere Rohstoffe – aus den neu 'entdeckten' Ländern herauszupressen.

Diese Geschichte setzt sich bis heute fort – so kommt z.B. das Uran für europäische Atomkraftwerke zu beträchtlichen Teilen aus Canada und Australien, wo es der Aboriginal-Bevölkerung nicht besser erging als den Indigenen in den Amerikas.
Heute wird Öl aus Ölsänden z.B. in Alberta gepresst – Land Indigener; Gas- und Öl-Pipelines durchziehen den Kontinent und kreuzen die den Indigenen verbliebenen Reservationen; sie stoßen dabei auf heftigen Widerstand, da sie u.a. die Gefahr der Verschmutzung der Gewässer mit sich bringen. Den Protesten gegen die Dakota Access Pipeline (DAPL) folgt Widerstand gegen andere Projekte, mit denen immer mehr fossile Brennstoffe gewonnen werden sollen, die zur Klimakatastrophe beitragen.

Der Widerstand indigener Völker gegen umweltzerstörende Vorhaben ist eine ‚Last Line of Defence‘ (wenn auch nicht die einzige). Eine Delegation der Zapatistas aus Mexiko ist in Europa unterwegs – es ist die „Viaje por la Vida“ – eine Reise für das Leben.

Wir sollten unseren Blick nicht abwenden - ganz besonders nicht am heutigen 529. Jahrestag der Landung von Cristobal Colon / Kolumbus in 'Amerika'. 

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